Alphataucher

Taucher Trophy. Team Blau. Yes, we can!

Yes, we can!

 

WIE ES BEGANN 

Alles begann im Dezember letzten Jahres - obwohl ich gestehen muss, dass ich die erste Email damals für Spam hielt. "Ach, Mist", dachte ich, "jetzt hat irgendein Anbieter für Dumping-Tauchreisen unser Forum gehackt und schickt ab jetzt Werbe-Emails an alle. Naja, wird sich schon auflösen." Die Email eines mir unbekannten Absenders, die eine Aufforderung zur Teilnahme an einer sogenannten "Alphataucher Trophy Challenge" enthielt, hab ich dann gelöscht und vergessen. Einige Wochen später dann die nächste Email. Nachdem ich sie erneut gelöscht hatte, hab ich dann aber _doch_ mal Daniel darauf angesprochen und gefragt, was er denn davon hält und was das Ganze denn soll. Er meinte, dass er das nicht für Fake hält und dass da "wohl was geplant" sei. Okayyyyy. Nächstes Mal nicht löschen, Juliane! Gemerkt.

Und siehe da: weitere Ankündigungen und mysteriöse Terminplanungsanfragen schlichen sich über meinen Email-Account in mein Postfach. Ab jetzt las ich sie dann genauer, wenn auch immer noch mit einer gesunden Portion Skepsis - wer mich kennt, weiß, dass ich temporär paranoide Tendenzen zeigen kann. Daniel und ich meldeten uns trotzdem an - Mut zum Risiko. Alles mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Wir überlegten zunächst, das Premiumteilnahmepaket zu kaufen, was für knapp 15.000 €/Person beinhaltet hätte, dass wir ein Fahrzeug gestellt und eine Unterwasserkamera geschenkt bekämen. Wir haben uns dann aber doch dagegen entschieden und das Standardpaket gebucht. Man muss ja nicht gleich bei der ersten Teilnahme einen auf dicke Hose machen. War das ein Fehler? Wir wussten es nicht und bange Hoffnung erfüllte uns, dass alle anderen Teilnehmer dasselbe machen würden. So war es dann zum Glück auch. Es gab keine Premium-Schickimicki-Teilnehmer, sondern alle angemeldeten Taucher fühlten sich dem Prinzip "gleiches Recht für alle" verpflichtet. Glück gehabt. So hatte wenigstens niemand einen Vorteil. 

Weitere Wochen gingen ins Land und die Sache wurde konkreter. Nachdem Termin und Teilnehmer feststanden, wurden wir auf den Prüfstand gestellt. Die ersten per Email bzw. Forum empfangenen Aufgaben waren bequem von der Couch aus lösbar und beinhalteten Wissensfragen zur Mother aller Trophys und ein paar Deco-2000-Aufgaben. Für Daniel und mich kein Problem. Und tatsächlich bekamen wir Bonuspunkte. Wir wussten allerdings nicht, wozu die gut sein sollen/werden - ein weiteres Mysterium dieser ganzen Geschichte. Naja - andere Leute sammeln Payback-Punkte, wir sammeln Punkte für andere unbekannte Ziele

Leider hatten wir keine Gelegenheit die beiden weiteren, noch folgenden Präqualifizierungsaufgaben zu lösen, denn die beinhalteten jeweils einen Tauchgang - einmal mit Gerät, einmal apnoe. Die Apnoeaufgabe hatten wir zwar ein Jahr zuvor schon im Rahmen unseres "anderen" Hobbies (Geocaching) gemeistert, aber leider brachte uns das _garnix_. Nun ja, man muss das alles ja nicht zu verkrampft sehen. Wir behalten uns vor, das noch zu reklamieren. 

Der Termin rückte näher. Ich weiß nicht, ob es Glück oder Blödheit war, dass Daniel und ich die 2 Wochen vor der Challenge noch Urlaub genommen haben. Einserseits Blödheit, da wir durch die ganze Urlaubswanderei schon mit geschundenen Füßen und muskelkaterschmerzenden Beinen in die Challenge starteten. Andererseits vielleicht auch Glück, denn den Start der Challenge hätten wir wohl ohne unsere Urlaubswandergeocachingtrainingsrunden (schön, dass die deutsche Sprache solche Worte zulässt) nicht ohne Wadenkrämpfe überstanden... Der geneigte Leser merkt an dieser Stelle, dass ich nach einer geringfügig zu lang geratenen Einleitung endlich zum Inhalt der eigentlichen Challenge komme. Genau so ist es. :) 

 

FREITAG. ES GEHT LOS. 

Nachdem sich ein Teil der tatsächlichen Tourleitung bzw. der Organisatoren durch Emails von seiner eigenen Emailadresse zu erkennen gegeben hatte, waren letzte Zweifel auch bei mir beseitigt. Und endlich ging es los - konkrete Anweisungen! Zumindest schien es so. Treffpunkt war an einem Gewässer in Bergedorf. Jeder sollte seine gesamte erforderliche Ausrüstung dabei haben (und die Liste war endlos). Ich dachte an ein gemütliches Orgatreffen, was uns erklären sollte, was das Wochenende so bringen wird. Denkste! Kaum angekommen, erfolgte die Teamzusammenstellung. Daniel und ich bekamen Isa in unser Team. Yeah! Sehr gut! Aber die Freudesumarmungen wurden jäh unterbrochen, als wir von der Tourleitung hörten, dass wir _heute noch_ ins Wasser müssen. What??? Schwimmen? Jetzt? Alle? Und dann auch noch mit so ungenauen Angaben, was und wo wir suchen mussten... Unser neues Dreierteam blickte sich tief in die Augen: "Yes, we can!" dachten wir alle gleichzeitig und 3 Sekunden später standen wir im leichtgewichtigen Schwimm-Equipment an der Absprungstelle. Vielleicht waren es auch ein paar Sekunden/ Minuten/ Viertelstunden mehr - genauer gesagt waren wir das letzte Team, das startete. Zuvor hatten wir Team Rot und Silber (wir hatten die Siegerfarbe blau bekommen - einen Tag nach Sieg von "Les Bleus" im EM-Halbfinale eigentlich ohne Konkurrenz) schon jammern gehört, dass das Wasser sooooooo kalt sei. "Viel Mimimi ich spüre" dachte ich mir und sprang todesmutig zusammen mit Daniel und Isa ins Wasser. Naja, wer mich während des Wintertrainings schon mal schwimmen gesehen hat, weiß, dass ich nicht die schnellste Schwimmkanone bin. Isa startete sofort voll durch, Daniel fühlte sich zunächst noch verpflichtet, auf mich zu warten, aber nachdem ich ihm versichert hatte, dass es mir nicht an Kondition, sondern nur an Schnelligkeit mangelt, schnellte er auch auf das Ziel zu. Ich kam dort an, nachdem die beiden schon minutenlang einen blauen Karabiner gesucht hatten. Ich tat so, als würde ich auch mitsuchen, hielt mich aber eigentlich nur am Steg fest und ruhte mich aus. Wie erhofft, fanden die beiden dann auch ohne mich den Karabiner und es ging zurück. Dieses Mal in geschlossener Schwimmformation, denn die Siegerzeit wurde aus "Zeitdifferenz zwischen Zieleinlauf des ersten und letzten Teammitglieds" berechnet. Die kleinste Zeitdifferenz gewann. Gut zugehört ist halb gewonnen und so erreichten wir eine unschlagbare Zeit von 0,00000000000000 Sekunden. Leider hatte Team Silber auch gut zugehört und dieselbe Zeit geschafft. Im Nachhinein anfechtbar, denn denen fehlte eigentlich ein Teammitglied an dem Abend. Nun ja, wir wollen ja nicht päpstlicher als der Papst sein und teilen uns gern den ersten Platz *hmpf* 

Team Silber betonte übrigens immer wieder, auch während der nächsten zwei Tage, dass sie sich aus Punkten oder einem Sieg nichts machen würden. Lächerlich! Wieso haben sie dann am Freitag Abend gleichzeitig angeschlagen und nicht versucht, eine maximale Zeitdifferenz zu schaffen? Diese Frage wird wohl auf ewig ungeklärt bleiben...

Jedenfalls packten wir dann unser Tourauto (danke, Isa!!!) und dann ging's zunächst mal ab nach Hause. Wir wollten wenigstens noch ein kleines bisschen Schlaf bekommen, bevor es am nächsten Tag frühmorgens weitergehen sollte. Blöd war, dass ich nachts um 3 Uhr noch eine vom Urlaub übrig gebliebene Zecke an meiner Hüfte erspürte, die dann in einer aufwändigen Zeremonie von Daniel entfernt werden musste. Einzelheiten erspare ich euch, aber so viel zumindest zum Thema "wir brauchen Schlaf". Wir behalten uns vor, das als Handicap später noch in Bonuspunkte umwandeln zu lassen. 

 

SAMSTAG. DER TAG DER TAGE. 

Samstag. Los geht's. Treffpunkt 07:30 Uhr am Ikea Schnelsen. Für uns eine kurze Anreise - yes! Trotzdem eindeutig ein paar Stunden zu früh am Tag, dafür dass es ein Samstag war. Ich als bekennender Spätaufsteher hatte da so meine Probleme. Tauchen ist nicht immer chronotypengerecht (Eulen for President!). Der Kaffee auf dem Parkplatz entschädigte aber für alles... naja, fast.

     

Wir bekamen einen USB-Stick in Teamfarbe mit einer Exceltabelle. Dass wir ein excelfähiges Endgerät brauchten, war schon vorher bekanntgegeben worden. Leider nicht, dass es die allerneueste Excelversion sein muss und auch nicht, dass man Schreibzugriff braucht bzw. für jedes einzelne Tabellenblatt den Blattschutz aufheben können muss. Das brachte 2 der 3 Teams erstmal schon an den Rand der Verzweiflung. Wir hatten zum Beispiel geplant, das alles mit dem Tablet zu machen, da das nicht so viel Strom frisst und ohne Probleme den ganzen Tag hält. Sowas wie "Blattschutz aufheben" konnte aber die Tablet-Excel-Version nicht und so mussten wir doch auf das Fallbacknotebook zurückgreifen und hoffen, dass der Akku reicht. Hat er dann zum Glück.

Wir bekamen einen Freischaltcode, mit dem wir Informationen zum ersten Tauchspot der Challenge freischalten konnten. So ging es dann den Tag über auch weiter. Das Team schickte jeweils vor und nach jedem Tauchgang eine SMS an die Tourleitung und bekam dann den Code zum Freischalten der Infos zum nächsten Ziel. Die Reihenfolge der Tauchspots war für alle 3 Teams unterschiedlich, so dass man sich - theoretisch - nicht in die Quere kommen konnte. 

 

Erster Tauchgang: Mole Eckernförde.

Die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig. Schließlich fanden wir einen taktisch günstigen Platz, von dem aus der Fußmarsch erträglich schien. Parkschein ziehen? Isa meinte, dass die Politessen so früh am Tage noch nicht unterwegs seien, was sich als Fehleinschätzung herausstellte, denn als wir abreisten hatten wir trotzdem ein formschönes und extravagant eingepacktes Ticket am Scheibenwischer.

Zunächst erkundeten wir die Umgebung. Am Molenkopf (ungefährer Tauchzielpunkt) angekommen fragte Isa einen dort "parkenden" Segler, wie tief es denn dort sei. Erste Antwort: "Wir haben einen Tiefgang von 3 m". Öhm, ja, schön, dass hilft uns nur bedingt weiter. Schließlich schalteten sie aber dann doch noch ihr Echolot an und gaben uns eine Tiefe von 8,7 m bekannt. Gut, also los geht's. Ich war Bleischlepper. Blöde Wahl - hätte lieber tauchen gehen sollen. So wartete ich, erschöpft von der ganzen Schlepperei, am Strand bis Isa und Daniel mit einem blauen Karabiner inklusive Schild wieder aus dem Wasser stiegen. Geschafft. :) Sie berichten (wie andere Teams auch), dass die angegebene Distanz von 10 m vom Molenkopfpfeiler aus gesehen eher 10 cm waren. Aber: gefunden!

   

 

 

Nach dem Abrödeln und der Freude über das gefundene Falschparkerticket am Scheibenwischer gaben wir den nächsten Code in die Exceldatei ein und weiter ging's naaaaaaach... 

Zweiter Tauchgang: Waabs.

Hier war die Aufgabe, auf mindestens 15m Tiefe zu tauchen und ein Beweisfoto vom Tauchcomputer zu schicken. Bonuspunkte sollte es noch für weitere Tiefenmeter geben. Hört sich ja erstmal gar nicht so schwierig an.

Wir erkundeten zunächst mal wieder den Tauchspot, fragten dann ganz höflich an der Campingplatzrezeption nach, ob wir mit dem Auto bis zur Slipanlage vorfahren dürften. Ja, durften wir. Und wir bekamen noch die Zusatzinfo "Da sind schon 2 andere Taucher". Aha, zwei also. Dann kann es ja nur Team Rot sein, denn Team Silber hat ja 3 Mitglieder. Sollten wir sie also zeitlich schon eingeholt haben? Nein, leider nicht. Am Strand angekommen war kein Team-Rot-Auto mehr zu sehen. Schade.

Daniel und ich glitten also geübt in unsere Tauchausrüstung und machten uns auf den Weg ins Wasser. Die Jetskifahrer am Strand quatschten wir noch kurz an und baten sie, eine eventuell von uns gesetzte Boje später nicht als Wendemarke zu benutzen. Sie lachten nur und meinten, wir müssten dann eben tief genug tauchen. War zum Glück nur scherzhaft gemeint.

Die 15 m Tiefe zu erreichen war hier dann doch nicht so einfach wie erwartet. Wir liefen erstmal eine ganze Strecke zu Fuß ins flache Wasser, tauchten dann ab als wir nicht mehr stehen konnten, mussten dann aber kurze Zeit später nochmal kurzzeitig auftauchen, als die nächste Sandbank sich vor uns auftürmte und an die Wasseroberfläche zwang. Danach war der Weg dann frei und wir kamen schnell durch eine kleine Seegraswiese auf die Zieltiefe, während wir von einigen Plattfischen misstrauisch beäugt wurden. Dann noch ein bisschen weiter, obwohl wir nicht damit rechneten, die Bonuspunkte für die größte Tiefe zu bekommen. Bei 18,7 m drehten wir dann um, hätten aber, wie wir später erfuhren, noch bis auf 25 m tauchen können. Trotzdem war es meines Wissens die größte erreichte Tiefe aller Teams (Team Silber hat den TG, der ihr letzter war, nicht mehr geschafft). Und außerdem waren wir garantiert die einzigen, die an diesem Tauchplatz das Bonuspunktefoto eines U-Boots schießen konnten.

  

Geschafft. Und weiter ging's naaaaaach.... 

Dritter Tauchgang: Strande.

Auf dem Weg nach Strande bekamen wir Anrufe von der Tourleitung, dass Team Silber vermisst wird, bzw. sich lange nicht gemeldet hat. Und wir bekamen den Auftrag, als erstes mal zu schauen, wo die wohl sind und ob alles klar ist. Am Parkplatz angekommen, sahen wir Team Silber fröhlich beim Abrödeln. Sie grinsten und versuchten uns zu verunsichern. "Wartet mal ab, was euch erwartet", meinten sie. Wir ließen uns nicht verunsichern - wir sind schließlich Team Blau. Allez les bleus!

Also wieder los zur Erkundung. Dieser Tauchgang war als Apnoetauchgang empfohlen. Wir fanden die "Absprungstelle" zielsicher. Isa erklärte sich bereit zu springen, abzutauchen und zurück zu schwimmen. Daniel schlüpfte auch noch in seine Ausrüstung, um von der Mole aus sichern zu können. Nach 4-5 maligem Abtauchen hatte Isa dann (natürlich!) gefunden, was wir suchten. Bei der ersten Bergung brachte sie leider nur den blauen Karabiner nach oben - ohne Schild. Aber ein weiteres Luftholen später war auch das erledigt. Sportlich schwamm sie dann um die Steine rum wieder zum Strand.

  

Zwischendurch hatten wir per SMS (mehrfach an verschiedene Teammitglieder und mit jeweils mindestens 3 Ausrufezeichen) von der Tourleitung die Aufforderung empfangen, am Parkplatz auf Team Rot zu warten. Die waren auch schon da. Da sie immer noch Excelprobleme hatten brauchten sie die Tauchspotinfos von uns. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir zu gesprächig waren. Hätten wir weniger Informationen preisgegeben, wären sie vielleicht nicht die zeitschnellsten des Tages geworden. Nun ja...

Weiter ging's naaaaaach... 

 

Vierter Tauchgang: Skagerrag-Ufer Kiel.

Wir ließen uns von dem in den Tauchinformationen genannten Begriff "Mole" nicht lange irritieren und erkannten geistesblitzartig sofort, dass es stattdessen um einen "Steg" (Anleger) gehen müsse. Andere Teams (zum Beispiel Team Silber ohne weitere Details zu nennen) hatten damit sehr viel mehr Probleme und haben dadurch auch sehr viel Zeit verloren. Schadensfreude mag hier intuitiv aufkommen, sollte aber aus Rücksichtnahme unterdrückt werden.

Die Fährzeiten (laut Fahrplan) passten - wir hatten ein gutes Zeitfenster erwischt. Mein erster Tauchgang zusammen mit Isa. Leider nicht so erfolgreich, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir sprangen vom Steg (resp. Mole) ins Wasser statt hinzutauchen, um Zeit zu sparen. Dann tauchten wir in kringeligen Schleifen das Suchgebiet ab, fanden aber leider kein Schild und keinen Stein, obwohl wir wirklich _lange_ suchten. Nachdem der Flaschenfüllstand dann extrem niedrig geworden war, brachen wir ab und machten uns auf Richtung Ufer. Isas Kompass hatte den Geist aufgegeben und sie nahm meinen. Ich als Bronzetaucher wollte die Verantwortung nicht auf mich nehmen. Irgendwas passierte dann aber. Daniel berichtete später, was er vom Steg (resp. Mole) aus verfolgt hatte: zunächst nahmen wir Kurs direkt aufs Ufer, drehten dann aber immer weiter nach rechts ab, tauchten schließlich unter dem Steg (resp. Mole) durch und kamen auf der anderen Seite wieder raus. Und er stand hilflos oben und konnte nix machen. Waren es die riesigen Eisenstützen des Stegs (resp. Mole), die den Kompass gestört haben? Wir werden es nie erfahren. Jedenfalls schnorchelten wir dann doch an der Oberfläche zurück zum Ufer.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass man sich dort nicht unbedingt nur auf die fahrplanmäßigen Fährenzeiten verlassen kann. Gerade als wir aus der Gefahrenzone heraus waren legte nämlich ein unplanmäßiger Partydampfer mit pöbelnden Partygästen an. Glück gehabt. 

 

Samstag Abend: Endlich geschafft? Eher nicht.

Das nächste freigeschaltete Exceltabellenblatt führte uns zur Jugendherberge Plön. Sowas in der Art hatten wir schon vermutet. Es gab im Vorfeld einige Gerüchte. Leider war Team Rot schon 30 min vor uns dort angekommen und hatte die Bonuspunkte kassiert. Aber das Willkommensbier entschädigte uns. Überraschend war die Zimmerverteilung: die 3 Damen in einem Zimmer, die Herren auf 2 weitere Zimmer verteilt. Das war etwas, was Daniel und ich nicht vorausgeahnt hatten, denn wir hatten nur eine "Hygieneausrüstung" mit (jeweils 1 Duschhandtuch, Duschbad, Shampoo, Zahnbürste, Zahnpasta). Man sieht: es zahlt sich nicht immer aus, wenn man in einer Beziehung alles teilt, denn man kann unerwarteteterweise auch mal getrennt werden. Zum Beispiel durch die Tourleitung einer Alphataucher Trophy Challenge.

Was uns aber viel mehr erschütterte, war, dass unsere Hoffnung auf einen gemütlichen Ausklang des Abends jäh zunichte gemacht wurde. Es sollten noch 2 weitere Events folgen. Nach dem Abendessen musste zunächst einer pro Team noch eine Schwimmaufgabe meistern. Dankenswerterweise erklärte sich erneut Isa bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Nun ja..., wohl eher zwangsweise, nachdem Daniel und ich unsere Nichtmotivation und offensichtliche Inkompetenz bekundet hatten. Sorry, Isa. Obwohl die 3 Schwimmer gleichzeitig am Ziel ankamen, erhielt aber nur Team-Silber-Schwimmer Bernd die Punkte. Grund war eine von der Tourleitung angemerkte angebliche Regelwidrigkeit (Abkürzung der Schwimmstrecke) bei den anderen beiden Schwimmern. Wir behalten uns auch hier die Reklamation vor.

Danach sollte noch ein nächtliches Fackelschwimmen folgen, was aber nach demokratischer Abstimmung (einstimmig seitens der Teilnehmer) nicht mehr stattfand. Stattdessen gab es ein paar Bierchen und Sektchen und XLTS-Varianten in der Jugendherbergehütte. Die Tourleitung hatte extra Kajaks und Schwimmbretter für das Fackelschwimmen organisiert. Da dies nun alles nicht zum Einsatz kam, haben wir ein ganz kleines schlechtes Gewissen. Aber wir waren einfach sooooo fertig nach dem Tag... 

 

SONNTAG. CHALLENGE COMPLETED. 

Am Sonntag ging es wieder frühmorgens los. Einige Tiefschläfer hatten gut geschlafen, aber zumindest mich hatten die draußen singenden Jugendlichen bis nach 2 Uhr wachgehalten. Eigentlich ist dort ab 22 Uhr Nachtruhe. Ich habe die früher in Jugendherbergen zwar auch nie eingehalten, aber meine Ansichten diesbezüglich sind sehr flexibel... Hätten die nicht einfach mal ins Bett gehen können??? Also wieder eine kurze Nacht. Zwischen 07:30 und 08:00 trudelten trotzdem alle beim Frühstück ein. Für einige (unter anderem für mich) reichte erstmal Kaffee. Wie kann man so früh am Morgen schon was essen? Ich aß dann auf der Fahrt zum nächsten Tauchspot heimlich auf der Rückbank des Autos 3 Rosinenbrötchen, ohne Isa und Daniel was davon abzugeben. (Lesen die hier eigentlich mit?). 

Der erste Sonntagstauchzielpunkt war für jedes Team ein anderer. Die Aufgabe war, eine Beschreibung eines Tauchspots anzufertigen, den man vorher nie gesehen hat. Wir, les bleus, fuhren nach Steinbeck, was zu Klütz gehört. Auf der Hinfahrt war zunächst das Navi falsch programmiert und wollte uns über die Fähre schicken. Erster Zeitverlust. Danach hielten uns diverse einheimische Sonntagsfahrer auf, denen es wohl Spaß machte uns auszubremsen. Jedenfalls hatten wir, am Ziel angekommen, nur noch 50 min Zeit bis zur erforderlichen Abfahrt zum nächsten Treffpunkt. Die Parkplatzwächterin zockte uns professionell noch schnell ein Tagesticket für 5 Euro ab, bevor wir es bemerkten (2 Euro hätten gereicht für die eine Stunde). Wir tauchten also nicht, gaben aber trotzdem unser Bestes, eine detailgetreue Beschreibung des Umfelds abzuliefern und Informationen zu den Unterwasserbegebenheiten von anderen zu erfragen und zu dokumentieren. Unsere professionelle Tauchplatzskizze und -beschreibung wird hier auf der Homepage auch veröffentlicht werden. 

Dann ging es weiter nach Bobitz am Tressower See. Dort wartete auch schon ein eigens für die Challenge gekaufter neuer Grill auf uns... und die nächste Aufgabe. Dieses Mal ging es darum, vom Steg aus eine Boje anzupeilen und mit möglichst wenigen Auftauch-Aktionen (maximal 3) zu treffen. Daniel kämpfte lange mit sich selbst, schaffte es dann aber dennoch (mit psychologischer Hilfe seines Teams), sich noch einmal zu motivieren, bei fast 30 Grad Lufttemperatur in seinen Trocki zu springen und es zu versuchen. Und.... er hat es als einziger der 3 Teilnehmer innerhalb der 3 Versuche geschafft. Yeah! Endlich funktionierte mal ein Team-Blau-Kompass. 

  

Danach wurde dann noch lecker gegrillt und einige zusammenfassende Abschiedsworte vergossen und dann ging's wieder gen Heimat. Die Gesamtpunkte wurden bisher nicht ausgewertet und auch kein Sieger gekürt. Aber das ist inzwischen auch gar nicht mehr wichtig, denn "dabei ist alles", wie man so schön sagt.  

Und so bin ich dann, nachdem ich mich in meinem Bericht besonders kurz gehalten habe, auch beim letzten Absatz: 

 

GESCHAFFT. 

Es war einfach geil! Danke an Dirk-Rainer und Thorsten für die Orga, für die ganze Arbeit und das Herzblut, was darin steckt. Ich als Teilnehmer mit den wenigsten Tauchgängen und der wenigsten Erfahrung hatte im Vorfeld ein bisschen Bammel, dass ich vieles nicht schaffen würde, aber tatsächlich hätte ich jede einzelne Aufgabe auch selbst (natürlich mit Buddy) lösen können. Super!

Und das ist auch ein Aufruf an alle anderen Alphataucher und Mitleser: Macht mit bei der nächsten Challenge! Es gibt nix zu verlieren und es macht saumäßig Spaß. Alle, die im Vorfeld etwas skeptisch waren, wurden eines Besseren belehrt. 

 

Ich bin nächstes Mal wieder dabei!

Juliane

 

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